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Ox & Esel 2022 - Bericht des Esels
Johanna Giebermann blickt, aus Perspektive des Esels, auf das Lohengrin Weihnachtsmärchen 2022 zurück
23. Januar 2023
Iahhh! Hallihallo. Einige kennen mich vielleicht aus dem Weihnachtsstück „Ox und Esel“ der Theatergesellschaft Lohengrin aus Rambach… Für alle, die mich noch nicht kennen: Mein Name ist Ezekiel Salomon Elijah Levi der Dritte, aus dem Geschlecht der Khamor. Aber meine Freunde nehmen lieber meinen Spitznamen: „Esel“. Zusammen mit meinem besten Freund Osias Xanthos aus der Linie der Shor, kurz „Ox“, wohne ich in einem kleinen, heimeligen Stall in Bethlehem. Unser Leben dort ist eigentlich sehr entspannt und ruhig. Morgens werden wir von unseren beiden Menschen gefüttert und gestriegelt und ziehen uns dann unsere Arbeitskleidung an: Ox sein großes Joch, damit er die schweren Pflüge ziehen kann und ich meinen bequemen Sattel mit den beiden Packtaschen. Ich bin nämlich eine Art Transporter für alles Mögliche, von Kartoffeln über Getreide bis hin zu den Dorfältesten. Denn die meisten von ihnen sind nicht mehr so gut zu Fuß und daher sehr dankbar für meine Dienste. Das Beste daran ist: Auf meinen Touren durchs Dorf erfahre ich den neuesten Klatsch und Tratsch und bin immer über alles informiert, was in Bethlehem gerade so abgeht.

So-was ich Euch aber eigentlich erzählen wollte: Letztens, also vor ein paar Wochen, da ist dem Ox und mir etwas ganz Merkwürdiges und Besonderes passiert. Hat mich irgendwie auch voll aus der Bahn geworfen! Der besagte Tag lief sowieso schon irgendwie nicht gut. Die alte Zerafina Znaim, die alte Gemüsehexe aus dem Nordviertel, hatte sich den Oberschenkel gebrochen. Die konnte ich noch nie leiden, die lamentiert immer rum und quatscht mir meine armen Eselohren voll. Außerdem guckt die immer, als sei ich der nächste Inhalt ihrer Gemüsesuppe. Naja egal. Mit der hab´ ich mich echt abgeeselt! Völlig erschöpft kam ich dann irgendwann abends nach Hause und dann, tja, dann ging der ganze Spaß erst richtig los. Ich kam zur Tür herein, da überfiel mich Ox schon mit irgendwelchen Anschuldigungen, warum ich „DAS“ in seine Krippe gelegt hätte und so weiter. „DAS“ war ein kleines, goldiges Menschenkind, das plötzlich irgendwie in Ox` Krippe aufgetaucht war. Als ich das Kleine sah, erinnerte ich mich an allerlei Gerüchte, die ich im Laufe des Tages im Dorf aufgeschnappt hatte. Irgendwas von einem Matthias, den alle, unteranderem irgendeine königliche Staatsdegeneration, suchen und irgendein Jesuskind, das irgendwelche Soldaten finden wollen und und und. Ich muss ehrlich gestehen: Mein Eselhirn hat da leider irgendwann die Orientierung verloren und ich hab sowieso nur die Hälfte gecheckt. Achja ein Josef und eine Mechthild-Maria sollen da auch noch mitgemischt haben. Aber egal, das war für Ox und mich erstmal nicht weiter wichtig, wir hatten ein viel dringenderes Problem: der kleine Kerl auf Ox Abendessen. Der ging uns gehörig auf die Nerven. Er quengelte, brüllte, spuckte mich an und lief, als wir ihn mit Milch gefüttert hatten, zur Krönung seiner Vorstellung auch noch aus und war dann (inklusive Ox` Heu) klatschnass. Da kam Ox dann auf die geniale Idee, ihn einfach trocken zu lecken. Gesagt, getan und der kleine Matthias war trocken und schlief endlich ein. Ox und ich waren ebenfalls müde und so kuschelten uns zusammen mit dem kleinen Würmchen an die Strohballen. Was ein turbulenter Tag!

Am nächsten Morgen wurden Ox und ich dann von einem Gezeter geweckt. Irgendeine fremde Frau durchwühlte fluchend und klagend Ox` Krippe. Neben ihr stand ein ziemlich hilflos dreinblickender Mann und redete beschwichtigend auf sie ein. Tja. Dieses merkwürdige Pärchen stellte sich dann als die Eltern des kleinen Jesuskindes heraus. Josef und Maria hießen sie. Mittlerweile sind wir so eine Art Familie geworden, denn der kleine Matthias wollte den Stall nicht mehr verlassen, also haben die beiden bei uns Quartier bezogen. Wir kümmern uns jetzt alle gemeinsam um den Kleinen.

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass aus ihm einmal etwas ganz Besonderes wird.

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